Hardwell spricht über Avicii und die wahren Hintergründe seiner Auszeit

Hardwell spricht über Avicii und die wahren Hintergründe seiner Auszeit

Er hat uns auf dem Ultra Miami eines der EDM-Comebacks überhaupt beschert und spricht nun erstmals ganz offen über die Hintergründe seiner Auszeit. Hardwell war über drei Jahre von der Bildfläche verschwunden und der Tod seines Freundes Avicii war der Auslöser dafür.

Hardwell im Interview mit Zane Lowe

Während die Veröffentlichung von „REBELS NEVER DIE“ mit Volldampf auf den 16. September zusteuert, nutzte Hardwell in letzter Zeit die Gelegenheit, sich zu öffnen und die Hintergründe seiner Auszeit und seines Comebacks näher zu beleuchten. Nachdem er in den Tagen vor der Veröffentlichung von „Mind Control” – seiner achten Single aus dem Album – ein Ask Me Anything auf Reddit veranstaltete, gab es jüngst das erste offizielle Interview seit seiner Rückkehr.

Zusammen mit Zane Lowe von Appe Music 1 setzte sich der Niederländer für ein 30-minütiges Gespräch zusammen und sprach über die Entscheidung, sich 2018 komplett zurückzuziehen, die ihm in dem Moment in den Sinn kam, als er erfuhr, dass sein enger Freund Avicii plötzlich verstorben war. Eine Entscheidung, die er nicht einmal mit seinen Eltern oder Managern abgesprochen hat und die damit endete, dass er ihnen plötzlich eine E-Mail schickte, in der er ihnen mitteilte, dass er eine Pause einlegen würde und diese nicht verhandelbar sei.

„Für mich war der Tod von Tim (Tim Bergling, besser bekannt als Avicii, Anm. d. Red.) definitiv der Auslöser, um, nun ja, selbst den Abzug zu drücken und zu sagen: ‘Yo, ich mache eine Pause. That’s it. Ich verliere jetzt einen meiner Freunde’, und das ist das schlimmste Gefühl der Welt. Es gibt keinen Weg. Es gibt keine Lösung dazwischen. Es gibt keinen Weg, wie man noch auf Tour gehen kann.“

Avicii sei außerdem der beste Musiker gewesen, den er je getroffen habe. Das sei er bis heute, schwärmte Hardwell weiter über seinen verstorbenen Freund und Weggefährten der elektronischen Tanzmusik.

„Du wirst mich nie davon überzeugen können, dass es jemanden gibt, der besser darin ist, Melodien und Akkorde zu kreieren und so eingängige Hooks zu schreiben. Er wusste genau, was er wollte, das Songwriting, die Art und Weise, wie der Sänger singen sollte, die Art und Weise, wie er seine Melodien schrieb, seine Handschrift in jedem Song, und trotzdem war er super vielfältig. Ich habe viel von ihm gelernt, vor allem sein musikalisches Talent.“

„Mein eigenes Haus fühlte sich wie ein Hotelzimmer an“

Hardwell sprach weiter über die schwierige Entscheidung, sich 2018 aus der Musikindustrie zurückzuziehen, nachdem er „mit etwas in mir selbst zu kämpfen hatte“. „Das ist keine Diskussion. Ich mache einfach eine Pause. Ich bin fertig“, schrieb der Niederländer in einer E-Mail an seinen Vater.

„Ich habe es satt, diesen wundervollen Traum zu leben, von dem jeder denkt, dass er es ist, aber ich habe es einfach satt, mich mit Jetlags herumzuschlagen. Meine Gesundheit… Ich konnte nicht mehr schlafen. Mein eigenes Haus fühlte sich wie ein Hotelzimmer an, was sehr seltsam war. Es gab viele Signale, dass ich eine Zeit lang aufhören musste.“

Am Ende sei es aber die richtige Entscheidung gewesen – wenn auch eine harte.

Zu seinem neuen Sound sagte Hardwell, dass seine Idee nicht war, mit einem „Comeback-Set oder ein paar neuen Songs“ zurückzukehren, sondern mit einem abendfüllenden Projekt, das „ein Statement setzen würde“. Und dieses Statement hat er mit seinem Ultra-Set zweifelsohne abgegeben. Er fügte hinzu, dass er gewusst habe, dass es an der Zeit gewesen sei, seinen Sound aufzufrischen und erwähnte, dass die Swedish House Mafia auf „Paradise Again“ genau die gleiche Haltung eingenommen habe.

Das vollständige Interview von Hardwell mit Zane Low könnt ihr euch nachstehend ansehen.

Fotocredit: Rudgr

Neue Collabs

Ende Mai in Jerusalem spielte die zweifache DJ-Mag-Nummer-Eins neue Collabs mit Timmy Trumpet & Maddix sowie neue Songs mit Space 92, Olly James, Will Sparks und Sub Zero Project. Gemeinsamen Projekten mit Martin Garrix und W&W steht Hardwell auch sehr offen gegenüber.


Franz Liesenhoff

Franz Liesenhoff

Head of Editorial