Hardwell: „Ich bin glücklicher denn je, auf der Bühne zu stehen“

Hardwell: „Ich bin glücklicher denn je, auf der Bühne zu stehen“

Knapp drei Jahre war Hardwell für sein Sabbatical von der Bildfläche verschwunden. Seit dem Ultra Miami im März ist er wieder zurück – und glücklicher denn je. Im DJ Mag Germany Interview spricht er über seine musikalische und persönliche Veränderung, den Schlüssel zum Glücklichsein und seinen Tour-Stopp in Deutschland.

Hardwell im DJ Mag Germany Exklusiv-Interview

 

Robbert, schön, dass du hier bist. Wie waren die vergangenen Monate für dich, seit dem Auftritt auf dem Ultra Music Festival – deinem ersten Auftritt nach knapp drei Jahren?

Hardwell: Die letzten Monate waren unglaublich. Ich bin so froh wieder zurück zu sein und auf den großen Bühnen zu stehen. Das Sabbatical war wirklich das beste für mich. Ich habe mich erholt – persönlich, privat und musikalisch. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich auf die Bühne gehöre und dass ich das liebe. Ich bin glücklicher denn je, endlich wieder Shows zu spielen und bei meinen Fans zu sein.

Was machst du jetzt anders als früher? Wie versuchst du in der Balance zu bleiben?

Hardwell: Die Antwort ist in der Frage enthalten. Es ist eben genau diese Balance. Die Balance ist der Schlüssel. Die Balance macht mich glücklich und zufrieden.

Hast du deinem Booker also auch ne Ansage gemacht, nach dem Motto: Ich spiele höchstens noch zehn Shows im Monat oder so?

Hardwell: Ja, ich mache nur noch 30 bis 40 Shows im Jahr und nicht mehr 200 oder so, wie sonst immer. Ich habe also auch viel mehr Zeit kreativ zu sein und fürs Studio, ich kann aber auch mehr Sport treiben, mehr schlafen. Ich habe mehr Zeit für meine Familie und meine Freunde, ich bleibe gesünder und frischer – und das ist für mich die perfekte Balance.

In meinen Augen hat dich die Auszeit mutiger gemacht. Klar als Künstler hat man immer die Freiheit auszuprobieren, neue Genres, neue Styles. Aber es war auch mutig zurückzukommen, mit einer Art von Musik, die deine Fans so noch nicht von dir kannten. Warst du da nicht ängstlich?

Hardwell: Nein, ich war niemals beunruhigt oder so. Ich bin ja trotzdem der Gleiche geblieben, mit den gleichen Emotionen, der gleichen Leidenschaft und meinen Signature Sound habe ich ja auch beibehalten, auch wenn es ein anderes Genre ist. Es ist doch so wichtig als Künstler das zu machen, was man liebt, dann merken die Fans das auch und bleiben dabei. Und wenn sie nicht dabei bleiben, dann ist das so und ich verstehe das auch und bin ihnen nicht böse. Es gibt so viele andere Künstler da draußen und sie können ja auch immer noch meine alten Songs hören (lacht). Ein gutes Beispiel sind zum Beispiel auch Coldplay. Deren erstes Album klingt komplett anders als ihr neues. Sie verändern sich ständig und das ist als Künstler das Beste – kreativ zu sein.

Hardwell

Ohne Veränderung wäre es als Künstler ja auch langweilig…

Hardwell: Ja, für jeden Künstler, egal ob Rockbands, DJs, Sänger – ist es super wichtig, offenzubleiben für Veränderungen und sich immer neu zu erfinden. Für mich als Produzent gibt es nichts Schlimmeres, als immer das Gleiche zu machen, immer und immer wieder. Ich hasse das. Ich habe also einfach versucht das zu machen, was ich am meisten liebe – kreativ zu sein.

Das merkt man deinem neuen Album „Rebels Never Die“ auch total an.

Hardwell: Ja, das war die Idee dahinter, also der „outside the box“-Gedanke. Einfach etwas Neues zu machen. Ich release gerade ganz viele Tracks hintereinander, die nicht alle komplett anders sind, aber „openminded“. Eine Kombination aus Techno und Bigroom, aber auch Electro und House. Das ist die Musik, die ich auf der Mainstage hören will. Und ich bin so froh und glücklich, dass ich das endlich wieder machen kann und diese Freiheit habe.

Hardwell

„Ich bin einfach kreativ und folge meinem Herzen“

Fühlst du den „alten“ Hardwell gar nicht mehr? War das ein Teil von dem Prozess, als du dein Sabbatical hattest, dich wirklich auch von „alter“ Musik zu trennen?

Hardwell: Vielleicht, das ist schwierig zu beantworten. Ich war jahrelang im gleichen Sound „gefangen“. Dafür kannten mich die Leute – und das war auch gut so. Aber für mich ist es langweilig geworden, immer wieder das Gleiche zu releasen, im gleichen Style. Aktuell fragen mich super viele Leute, welches Genre ich gerade produziere. Das ist ein Kompliment, denn ich weiß gar nicht so richtig, was ich da gerade mache. Ich bin einfach kreativ und folge meinem Herzen und tue genau das, was möchte.

Hardwell

„Rebels Never Die”-Tour im November

Wir präsentieren ja deine Show in Frankfurt. Was können deine Fans erwarten und welche Bedeutung hat die deutsche Community für dich und was dürfen wir erwarten?

Hardwell: Die Rebels Never Die Tour ist krass. Ich habe noch nie so hart an etwas gearbeitet, wie an dieser Show. Normalerweise arbeite ich ja „nur“ an der Musik. Aber dieses Mal habe ich die ganze Show mit entworfen – die Visuals, das Stagedesign, die Effekte, das ganze Konzept. Ich liebe die deutschen Fans. Drei, vier meiner Liebslingsshows meines Lebens waren in Deutschland. Deutschland ist auch das einzige Land, in dem wir in Europa zwei Shows spielen, einfach, weil der Support hier so gut ist. Ich freue mich schon so auf die Shows.

Wir freuen uns auch. Was steht musikalisch noch so an in den nächsten Wochen und Monaten?

Hardwell: Wir releasen jetzt ganz viele Tracks vom Album und Ende September kommt es dann endlich raus. Ich arbeite gerade an vielen Collabs, zum Beispiel mit Quintino, Sub Zero Project, Will Sparks. Da kommen so viele neue Songs. Ich bin voll hyped.

Danke Robbert, wir sind gespannt. Bleib gesund und auf ganz bald!

Fotocredit: RUKES, REIN, RUDGR  

Hardwell in Frankfurt!

Am 27. März ist Hardwell nach mehr als drei Jahren ohne Gig auf dem Ultra Music Festival in Miami aufgetreten – es ist der Startschuss seines Comebacks und seiner großen Rebels Never Die Welttour gewesen. Am 26. November kommt Hardwell nach Frankfurt und wir vom DJ Mag Germany sind offizieller Partner dieses Tour-Stopps. Tickets für die Rebels Never Die Tour gibt’s unter djhardwell.com.


Katrin Fuhrmann

Katrin Fuhrmann