Music Marketing

Facebook schraubt am News-Algorithmus - Was ändert sich für DJs?

Facebook schraubt am News-Algorithmus - Was ändert sich für DJs?

Daten und Zahlen

Facebook hat weltweit über 2 Milliarden aktive Nutzer, sprich Menschen, die mindestens einmal pro Monat aktiv sind. Pro Tag sind 1,3 Milliarden Nutzer aktiv. In Deutschland hat Facebook mittlerweile über 31 Millionen aktive Nutzer. Noch 10 Millionen Nutzer mehr und jeder zweite Einwohner in Deutschland nutzt Facebook.

Dass am Facebook-Newsfeed und dessen Algorithmus gearbeitet wird, ist nichts Neues. Doch die Veränderungen, die Mark Zuckerberg zuletzt angekündigt hat, werden gravierende Folgen für Unternehmen, Medien und Marken haben. Deren Reichweite soll sinken, dafür sollen Konversationen und Privates wichtiger werden.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kündigt Veränderungen an

Wenn Mark Zuckerberg etwas persönlich verkündet, muss es Gewicht haben. Facebook will persönliche Verbindungen bevorzugen und wieder zurück zu seinen Wurzeln. Das heißt: Der Algorithmus bekommt neue Prioritäten, nach denen er Beiträge im Nachrichten-Feed der Nutzer sichtbar macht.
Posts von Freunden, Familienmitgliedern oder Gruppen sollen stärker hervorgehoben werden. Gefördert werden sollen Posts, für die der Algorithmus vorhersagt, dass sie viele Interaktionen provozieren werden.

Zugleich sollen Beiträge von Unternehmen, Medien und Marken weniger wichtig werden. Also passive Inhalte, die Nutzer zwar konsumieren, zu denen sie aber keine Kommentare, Likes oder Shares hinterlassen. Sie hatten in den vergangenen Jahren zu viel Raum im Nachrichten-Feed eingenommen und da dieser Raum begrenzt ist, soll einiges verändert werden.
In einem Facebook-Eintrag schreibt er, dass er den Schwerpunkt seines Netzwerks verlagert: "Ich gebe unseren Produktteams ein neues Ziel vor: Statt Nutzern zu helfen, relevante Inhalte zu finden, sollen sie ihnen dabei helfen, bedeutungsvolle soziale Interaktionen zu haben."

Was bedeutet das für DJs und ihre Fanpages?

Beiträge und Aktionen von Freunden und Familienmitgliedern werden sichtbarer. So könnte eine Diskussion unter einem Urlaubsbild der Schwester wichtiger werden, als ein vielgesehenes Video des letzten Festival-Auftritts. Noch schlechtere Chancen hat das Video, wenn es selten kommentiert wird. Wenn ein Bekannter ein Video teilt oder eine Freundin in eine öffentliche Gruppe postet, dürften Nutzer in Zukunft eher davon erfahren. Live-Videos, in denen die Nutzer besonders häufig interagieren, könnten aber von den Änderungen profitieren.
Grundsätzlich finden Beiträge von Facebook-Seiten weiterhin den Weg in den Newsfeed - aber bevorzugt, wenn sich die Freunde darüber austauschen.

Kommentar: Kein Grundrecht auf organische Reichweite

Vielerorts geht jetzt natürlich das Geschrei los. "Was erlaube sich Facebook?", "Wie soll ich denn jetzt meine Follower erreichen?", "Die wollen ja nur Geld machen!!!" - Und ja. Viele der Vorwürfe gegenüber Facebook sind gerechtfertigt. Dass das große blaue Netzwerk sukzessive seine organische Reichweite für Marken, Künstler, Unternehmen etc. herunter fährt, hat einen einfachen Grund: Die freie Reichweite war ein Lockangebot - bei Facebook regieren schon lange die Aktionäre und nicht der vermeintliche Freigeist des Silicon Valleys vergangener Jahre.

Mit dem Börsengang ist Facebook dazu verdammt, die Gewinnmaximierung voranzutreiben und das geht nicht ohne Monetarisierung. Das mag vor allem Medienhäusern und Künstlern nicht schmecken, ist aber wohl leider einfach eine Folge des Erfolgs von Facebook. Wo viel Angebot ist, versucht die Plattform den Torwächter zu spielen. Zudem ist im Grundgesetz kein Recht auf gratis Reichweite verankert. Facebook ist eine intelligente Werbeplattform - und die möchte für ihre Dienstleistungen Geld haben.

Facebook HQ Medien Werbung

Wenn man darüber nachdenkt, ist das gar nicht mal so verwerflich. Im Gegenzug könnte Facebook allerdings noch etwas freundlicher für Kreativschaffende werden. Produzenten und Medienhäuser, die einen klaren Mehrwert für das Unternehmen darstellen, sollten weniger durch Zahlung bestraft werden, als vielmehr Instrumente zur Verfügung gestellt bekommen, um ihr Schaffen hervorzuheben. Das wäre ein guter Deal für beide Seiten. 

Credit: Facebook

Daten und Zahlen

Facebook hat weltweit über 2 Milliarden aktive Nutzer, sprich Menschen, die mindestens einmal pro Monat aktiv sind. Pro Tag sind 1,3 Milliarden Nutzer aktiv. In Deutschland hat Facebook mittlerweile über 31 Millionen aktive Nutzer. Noch 10 Millionen Nutzer mehr und jeder zweite Einwohner in Deutschland nutzt Facebook.

zurück
06.02.18 16:30