Erfahrungsbericht: Das habe ich beim Tomorrowland Winter 2019 erlebt!

Erfahrungsbericht: Das habe ich beim Tomorrowland Winter 2019 erlebt!

Vergangenes Wochenende hat in den französischen Alpen zum ersten Mal das Tomorrowland Winter stattgefunden. Marius Buila war live vor Ort und teilt in diesem Gastbeitrag seine Erfahrungen mit uns. Egal ob zum Programm, zur Verpflegung, der Location oder den Bühnen: Hier wird kein Detail außen vor gelassen!

Eine Woche Party, Skifahren & Co. für 1000 Euro 

Als Marius Buila und seine Freunde damals von der News hörten, dass das belgische Festival Tomorrowland im März 2019 zu Gast in den französischen Alpen sein wird, stand für die Truppe fest: Da müssen wir hin! Seine Erfahrungen teilt Marius nun ganz exklusiv in seinem Gastbeitrag mit euch:

Zunächst die Fakten:

  • Eine Woche, Anfahrt mit dem Auto, Preis: 1000 Euro für Unterkunft, Ski-Pass und Festival Ticket, inkl. Reiserücktrittversicherung und Gebühren
  • Ich persönlich finde: Das ist in dem Skigebiet ein definitiv sehr guter Preis!

Infos zur Unterkunft: 

50 Meter zum Ski Lift und 200 Meter zum Festivalgelände. Ich empfehle: Achtet bei der Buchung auf jeden Fall darauf, dass ihr so nah wie möglich am Festival seid. Die Shuttle-Busse aus den umliegenden Dörfern hatten zum Teil große Probleme abends wieder vom Gelände wegzukommen, da es teilweise sehr stark geschneit hat.

TML

Das Skigebiet: 

Alpe d’Huez bietet unzählige Pisten in allen Kategorien. Von steilen Abfahrten bis zur Rodelbahn ist alles am Start – und alle Pisten waren durchgehend sehr gut präpariert.

Programm & Verpflegung: 

Wie beim Sommer-Tomorrowland ist das Essen und das Programm aller erste Sahne – aber auch dementsprechend teuer. Vom halben Hähnchen für 30 Euro bis zum Steak im 3-Gänge-Menü für 77 Euro ist alles dabei. Gutes lokales Essen gab es für etwa zehn Euro. Auch die Getränkepreise bewegten sich auf dem bekannten Tomorrowland-Niveau: Anspruchsvoll, aber nicht maßlos überteuert.

Wetter: 

Alpe d’Huez hat 300 Sonnentage im Jahr – dafür war das Wetter relativ “schlecht”, es gab vereinzelt auch ordentliche Schneeschauer. Aus Skifahrer-Sicht gab es kaum Probleme, auch wenn der ab und an einsetzende Nebel jetzt nicht grade für optimale Sichtverhältnisse gesorgt hat.

Aus Festivalbesucher-Sicht kann man nur sagen: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung. Für mich hatte das Raven im Schneeanzug vor der Mainstage sogar einen gewissen Charme, den ich vorher so nicht kannte. Ausgelassenes Tanzen war auch im Schnee möglich, von Mosh Pits und dergleichen habe ich persönlich dagegen Abstand genommen. Dafür war die Fläche vor der Mainstage teilweise einfach zu stark vereist. 

Das war natürlich ein bisschen Schade, aber eben auch verständlich: Wenn der Schnee durch das dauernde Stampfen darauf antaut, und dann später gefriert, bilden sich eben Eisflächen. Die Tomorrowland-Organisatoren können einiges – aber auch für sie und ihr Werk zählen natürlich die Naturgesetze.

Tomorrowland Winteredition

Stimmung: 

Man hat gemerkt, dass viele Festivaltouristen dabei waren und eben nicht die typischen Festivalgänger, die man im Sommer antrifft. Die meisten Gäste waren Franzosen. Alles in allem gab es eine echt coole Grundstimmung, wenn auch nicht auf dem Level von anderen Festivals oder der Sommeredition.

Infrastruktur: 

Alle Achtung! Ich muss zugeben: Ich hatte im Vorfeld so meine Bedenken. Schließlich handelt es sich bei der Unterbringung nicht um einen klassischen Campingplatz, bei dem einfach Toiletten und Duschen aufgestellt werden müssen. Anstatt dessen werden die Apartments mehrerer Dörfer aus dem Umkreis zur Verfügung gestellt – was bekanntlich einfach weitaus komplizierter und anfälliger für Fehler ist. 

Mit einigen lokalen Agenturen als Partner hat aber auch das reibungslos funktioniert – sowohl Check-In als auch Check-Out liefen absolut problemlos ab.

Eine klare Beschilderung sowie eine ausreichende Sicherung der Wege auf dem Gelände waren gegeben. Einziger negativer Punkt: die glatten Stellen auf dem Gelände hätte man ggf. mit Salz oder zusätzlichen Hilfsmitteln sichern können. Anstatt dessen verließ man sich auf Seiten der Organisatoren auf Gummimatten und Streu. Kein Drama, aber auch nicht die ideale Lösung.

Show & Stages: 

Wir sind bereits am frühen Samstagmorgen angereist und direkt auf die Bretter gestiegen. An jeder Lift-Station gab es bereits Bühnen und entsprechend coole elektronische Musik. Obwohl das bekannte “Gathering” erst für Dienstag angesetzt war, war an den ersten Tagen bereits eine der großen Stages auf dem Festivalgelände geöffnet und wartete direkt mit einem starken Line Up auf!

Für die Programmauswahl für die ganze Woche gibt’s von mir definitiv einen ganz fetten Daumen nach oben!

Zur Mainstage fällt mir nur eines ein: WOW! Ich hatte nicht damit gerechnet, dass auf einer solchen Höhe in der Größenordnung aufgefahren wird – und wurde eines Besseren belehrt. Ligtshow, Sound & Special Effects befanden sich quasi auf dem Niveau, das man von der Hauptedition im Sommer gewöhnt ist.

Tomorrowland Winteredition

Auch die Nebenbühnen waren wie immer echt cool und sehr detailliert gestaltet, das einzige Problem war die Belüftung in der Garden of Madness Stage. Dort herrschten währen den Sets Paul Kalkbrenner & Charlotte de Witte ca. 35°C. Das haben wir im T-Shirt zwar ziemlich gut ertragen, aber es waren eben nicht alle Gäste direkt um die Ecke untergebracht und konnten sich umziehen. Deswegen waren die Leute im Schneeanzug ziemlich aufgeschmissen: definitiv noch Luft nach oben!

Fazit: 

Alles in allem war das Tomorrowland Winter ein sehr gelungenes Festival! Vor der Ankunft hatte ich noch große Bedenken – und wurde von der Organisation positiv überrascht!

Danke Marius für deinen Gastbeitrag!

Fotocredits: Tomorrowland

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DJ Mag Redaktion

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