Dirtcaps über Spotify, ihr Label und die Szene

Dirtcaps über Spotify, ihr Label und die Szene

Dirtcaps – das sind Max Oude Weernink und Danny Groenenboom. Die beiden Holländer bedienen mit ihrem einzigartigen Stil quasi alle EDM Genres. Wir haben uns mit den Jungs getroffen und ihnen auch eure persönlichen Fragen gestellt.

Seit 2008 erobert das Duo die Tanzflächen auf der ganzen Welt und sorgt bei Live-Auftritten mit einer einzigartigen Energie für Stimmung. Mit ihrem Hit „Money On My Mind“ im Jahr 2012 gelang den Beiden der weltweite Durchbruch, so ging es dann für Dirtcaps richtig los: Regelmäßige Festival-Gigs, Radiobeiträge und Bookings. In Kooperation mit unseren Kollegen von House Fans hat Jan aka. Shippo die Jungs von Dirtcaps im Bootshaus getroffen und mit ihnen über neue Tracks, ihr Label KLASH, den Ruf der EDM Szene und den Schlüssel zum Erfolg in der Musikszene gequatscht. Hier sind einige Ausschnitte: 

Dirtcaps im Interview

Beim ADE 2016 haben viele Manager gesagt, dass ihre Künstler 2017 sich von ihrem Sound ein wenig in Richtung Major Lazer entwickeln werden, wie man das schon jetzt bei Martin Garrix und den Chainsmokers mit deren Future Bass sehen kann. Was haltet ihr davon? Glaubt ihr, der Sound hat eine Zukunft und werdet ihr euch auch in diese Richtung entwickeln? 

Max: “Das ist eine komplizierte Frage!”

Danny: “Wir werden unseren Sound nicht in diese Richtung verändern. Wir machen immer das auf was wir Lust haben, das ist der Dirtcaps-Sound. Ich verstehe die Frage aber, wenn man sich die Songs in den Chart und mit vielen Plays auf Spotify anhört, dann kann man diese Entwicklung schon jetzt sehen. Ich muss ehrlich sein, ich bin davon ein wenig gelangweilt, es ist irgendwie alles das Gleiche. Das gute an Major Lazer und The Chainsmokers ist, dass sie die Ersten waren, die diesen Sound produziert haben, sie waren Pioniere. Viele suchen natürlich ihren “Signature-Sound”, den sie zuerst produziert haben, wo sie die Ersten waren. Da aber grade der Sound von Major Lazer und den Chainsmokers so gut funktioniert veruchen einige, diese Welle mitzureiten, was ich auch verstehe. Max und Ich machen aber immer unser eigenes Ding.”

In den letzten Jahren hat sich die Art, wie Musik konsumiert wird, massiv verändert. Spotify und Apple Music wachsen schnell, der Verkauf von Musik spielt keine große Rolle mehr. Wie beeinflusst euch das als Künstler?

Max: “Wie wir Musik veröffentlichen hat sich verändert. Früher haben wir einfach etwas auf Soundcloud hochgeladen und geguckt, wie der Song ankommt. Heute achten wir viel intensiver darauf, wo wir Musik hochladen und in welcher Playlist wir als Künstler mit unseren Songs landen müssen, damit die Leute sie auch hören. Jetzt freuen wir uns halt sehr, wenn wir in einer großen Spotifyplaylist für elektronische Musik sind.”
 

Eine Frage zu eurem Label. Was für einen Musikstil wollt ihr dort veröffentlichen und auf was sollten Produzenten achten, wenn sie über Klash Records einen Song veröffentlichen wollen?

Max: “Wir suchen nach einzigartiger und hochqualitativer Musik. Produzenten sollten nicht zu viel direkt aus Samplepacks nehmen, sondern lieber etwas Eigenes kreieren. Dadurch wird der Song einfach zu einem Produkt, was wir so nicht schon 2000 Mlale gehört haben!”

Wo seht ihr EDM in fünf Jahren?

Danny: “Manche sagen EDM sei tot, ich sehe das anders. Es wird immer gute EDM-Songs geben und die werden wir auch in Zukunft weiter supporten.”

Max: “Ich glaube, in Zukunft wird EDM nicht mehr als Ganzes beurteilt. Die Meinung zu EDM wird sich in Zukunft eher auf einzelne Songs beziehen, so wie beispielsweise Pop. Den Dubstep, den Skrillex vor Jahren produziert hat, haben viele nicht gemocht. Jetzt, wo seine Produktionen von Machern “Future-Trap” genannt werden, finden sie auch im Mainstream Anklang. In der Hinsicht ist EDM wie Mode. Kein Stil ist je komplett tot, die Kombination mehrer Styles hält das Ganze am Leben.”

Frei übersetzt aus dem Englischen. 


Henri Johna

Henri Johna