Die Welt der Musik zur Hand: Vom Walkman zum Smartphone zum Gehirn-Chip?

Die Welt der Musik zur Hand: Vom Walkman zum Smartphone zum Gehirn-Chip?

Kaum zu glauben, dass es inzwischen eine ganze Generation an Menschen gibt, die niemals den Zusammenhang zwischen einem Bleistift und einer Musikkassette verstehen würden. Sie alle könnten auch niemals die unglaubliche Faszination verstehen, die die Menschen damals verspürten, als durch Walkmans zum erste Mal Musik tragbar wurde. Heutzutage ist schließlich die gesamte Welt der Musik per Tap am Smartphone zu jeder Zeit zur Hand. Traditionelle Unterhaltung, die uns schon seit Generationen begleitet, ist im 21. Jahrhundert angekommen. Folgen dem wohl in Zukunft Gehirnimplantate als ultimativ-tragbarer Walkman?

Endlos viel Musik in der Hosentasche

Plattenspieler erleben zurzeit zwar wieder eine enorme Renaissance und kommen mit moderner Technologie erneut auf den Markt und in die Wohnzimmer der Musikfreunde, doch mit den kratzigen Platten aus dem 19. Jahrhundert haben sie wohl nicht mehr so viel zu tun. Heute kaum zu glauben, dass einst ein solch klobiges Gerät vonnöten war, um Musik abzuspielen. In den 50er und 60ern wurde dann mit dem ersten Kofferradio und schließlich der guten alten Boombox eine Ära der tragbaren Musik eingeführt. Das Bild einer Boombox auf der Schulter ist jedoch bis heute noch legendär. Mit dem Walkman wurde Musik dann wirklich handlich und passte sogar in die Jackentasche. Zunächst mit Kassette, später mit CDs. Damit hatte man plötzlich eine ganze Auswahl an Songs parat – je nachdem, wie viele Kassetten bzw. CDs in die Tasche passten.

Die ersten MP3-Player waren dann die große Sensation, mit denen man plötzlich keine Datenträger mehr mit sich tragen musste. Doch dann kam Apple daher und setzte dem noch einen drauf und versprach, dass mit dem iPod plötzlich tausende von Songs in einen MP3-Player passen würden. Damals sagten viele wohl noch „Wozu brauche ich denn 1000 Songs in meiner Hosentasche? So viele könnte ich doch niemals anhören.“ Das war aber wohl der größte Irrglaube, schließlich gab es mit jedem neuen iPod immer mehr Speicherplatz und damit immer mehr Platz für jede Menge Musik. 2007 kam dann das erste iPhone heraus, das die Ära der Smartphones und der grenzenlosen tragbaren Musik anbrechen sollte.

Mit Apps wie Spotify, Pandora, Apple Music, Google Music und Co. sind inzwischen allerlei Songs jeglicher Künstler aus aller Welt zu jeder Zeit griffbereit. Für eine monatliche Gebühr steht Nutzern damit im Grunde die gesamte Bandbreite der Musik zu jeder Zeit zur Verfügung – und das von überall. Früher ist man noch in den Laden gegangen, um sich die neuste Platte/Kassette/CD zu besorgen, jetzt ist fast jeder neue Release per Tap sofort abspielbereit. So einfach war es noch nie, Musik zu hören, und das vollkommen unabhängig von Ort und Zeit.

Tradition und Unterhaltung im Taschenformat: Das Smartphone

Das Smartphone wird in der heutigen Zeit nicht nur immer allgegenwärtiger, sondern technisch auch immer besser. Inzwischen hat fast jeder hierzulande ein Smartphone, mit dem eine ganze Welt der Unterhaltung mit wenigen Wischs und Taps zugänglich ist. Dabei wird nicht nur der Walkman der vergangenen Generationen ins 21. Jahrhundert geholt, denn auch sämtliche weitere einst traditionellen Unterhaltungsmedien sind durch das Handy zu jeder Zeit heute verfügbar.

So werden etwa auch jegliche Gesellschaftsspiele heute gern mobil gespielt. Von gefeierten Brettspielen wie Monopoly und Schach über Hits wie Codenames und Flügelschlag bis hin zu Kartenspielen wie Poker, Skat und UNO findet der Spieleabend heute mobil, digital und online statt. Sogar traditionelle Spiele aus der Spielbank, die es bereits seit Jahrhunderten gibt, sind über das Internet heute zu jeder Zeit mobil und am PC zugänglich. Online-Plattformen bieten eine breite Palette an Slots im Netz an, die sich allerlei Thematiken bedienen und die traditionellen Einarmigen Banditen auf digitale Art spielbar machen. Über den mobilen Browser oder eine App haben die Spielklassiker ihren Platz in der heutigen digitalen Welt und in unseren Hosentaschen gefunden. Und als vor fast 100 Jahren der erste Fernseher vorgestellt wurde, hätte sich auch niemand vorstellen können, dass die faszinierende Flimmerkiste einmal in unsere Hosentasche passen würde. Mit Streaminganbietern wie Netflix, Joyn und Co. ist Fernsehen schließlich auch mobil immer Programm. Und was ist mit der Primetime passiert? Durch Video-on-Demand ist rund um die Uhr und überall Primetime angesagt. Unterhaltung in der Moderne ist schon etwas Feines. Wo die Zukunft wohl hinführen wird?

Musik per Chip direkt ins Gehirn

Wenn es nach Innovator und Unternehmer Elon Musk geht, könnten wir in Zukunft Musik direkt ins Gehirn gestreamt bekommen. Ein Chip soll es möglich machen, Musik direkt im Gehirn abzuspielen. Dafür hat der Tesla-CEO das Startup Neuralink ins Leben gerufen, das diese Chips entwickeln soll. Dieses mysteriöse Gerät, von dem Musk spricht, soll im Grunde den Körper zu einer Schnittstelle zwischen Mensch und Computer machen. Der Plan sei es wohl, dass Chips im Gehirn implantiert werden, die dann mit einem Gerät, das außerhalb des Kopfs angebracht wird, kommunizieren können. Der Fokus soll hier jedoch nicht nur auf dem Musikhören liegen, sondern sie sollen etwa auch zur Behandlung von neuronalen Krankheiten zum Einsatz kommen. Das hört sich alles nach einer Episode aus Black Mirror an und wirkt sehr wie Scifi. Das haben Menschen jedoch einst sicherlich auch über Fernseher und Virtual Reality gesagt – beides ist inzwischen längst etabliert. Hält die Musik also eventuell in Zukunft in unseren Gehirnen Einzug?

Was Technologien alles möglich machen, ist zum Teil wahrlich kaum zu glauben. Der rasante technologische Fortschritt bringt immer wieder eindrucksvolle Innovationen hervor und lässt traditionelle Unterhaltungsmedien im 21. Jahrhundert ankommen. Einst war noch der tragbare Walkman für unterwegs das Nonplusultra, jetzt steckt mit dem Smartphone die ganze Welt der Musik direkt in unserer Hosentasche. Was kommt wohl als Nächstes? Wir sind schon gespannt.

Schon gewusst?

Zedd hatte vor einigen Jahren einen ordentlichen Schutzengel: Der DJ ist während einer Autofahrt am Steuer einfach eingenickt. Sein Auto – ein Tesla – hat das sofort bemerkt und den Künstler mittels eines Pieps-Tons aufgeweckt. Da kann man wohl nur sagen: Glück im Unglück gehabt!


DJ Mag Redaktion

DJ Mag Redaktion