Die Kunst von Game Music

Die Kunst von Game Music

Die Musik in den Computerspielen hat eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie die Grafik. Es begann mit Tetris und schrillen Pieptönen und entwickelte sich rasch zu komplexen Hollywood-Produktionen. Die Soundkarten der Computer der damaligen Zeit kamen mit 8 und später mit 16 Bit daher und es war dennoch erstaunlich, was die damaligen Programmierer der simplen Technik alles entlockten.

Mit den Konsolen kam die Musik

Die Musik kam erst mit den ersten Spielekonsolen. Arcade machte den Anfang und von da an konnte man wirklich von echter Musik sprechen. Die Entwickler der Spiele bemerkten rasch, wie wichtig die Musik für ein Spiel ist. In vielen Fällen kann man fast sagen, dass es gewisse Spiele ohne ihre Musik nicht geschafft hätte.

Das spacige Rennspiel Wipeout beispielsweise hätte es ohne die Musik kaum in die Charts geschafft. Das Spiel war für damalige Verhältnisse sehr schnell, die Spieler flogen mit einem Weltraumgleiter in irrer Geschwindigkeit einen Parcours entlang. Als Musik wählten die Entwickler Trance und Goa und genau dies passte perfekt. Der Spieler kam dank der Musik in einen Flow und konnte so über Stunden spielen. Die Zeit verflog wie im Nu, die heutigen Casinospiele machen dies auf ähnlich aufregende Art und Weise.

Nicht nur Trance und Techno

Ein weiteres episches Spiel, das bewies, wie wichtig die Musik für den Erfolg ist, war die Skateboard-Simulation Tony Hawk. Insbesondere die ersten Teile der Serie bestachen neben dem Spiel selbst vor allem durch die exzellente Musikauswahl. Es gab von Rock über Hip-Hop bis hin zu Trance und Techno alles, was das Gamer-Herz begehrte, einige dieser Titel haben es dadurch erst in die Charts geschafft. In späteren Teilen des Games haben die Programmierer dem Spieler die Möglichkeit gegeben, die Musik frei wählen zu können. Dies war Ende der 1990er-Jahre und wir blicken heute dementsprechend auf eine völlig neue Dimension der Verschmelzung von Spiel und Musik.

Heute stehen eigene Produktionen im Vordergrund

Die Entwicklerstudios setzen heute auf eine ähnliche Vorgehensweise wie die Produzenten der Hollywood Blockbuster. Es werden nicht mehr wahllos irgendwelche Titel eingefügt, sondern es entstehen eigene Produktionen. Die Musik passt sich dabei der jeweiligen Spielsituation sowie den Charakteren der Spielfiguren an. Dadurch lassen sich beim Spieler intensivere Emotionen wecken und das Spielerlebnis wird nochmals verstärkt.

Game-Musik ist deutlich anspruchsvoller als Filmmusik

Bei der Filmmusik steht die Handlung fest, der Komponist kann diesbezüglich viel einfacher für stimmige Übergänge zwischen den einzelnen Szenen sorgen. Ein Game ist dagegen viel dynamischer. Es geschieht viel mehr Unverhofftes, da der Ablauf des Games auch stets eng mit dem Geschick des Spielers verknüpft ist.

Genau hier liegt die Kunst in der Game-Musik. Sie soll für die emotionale Tiefe des Spiels sorgen und gleichermaßen muss sie dynamisch genug sein, um sich auf ständige Wechsel im Spiel einzustellen. Meister dieser Kunst sind beispielsweise der Däne Jesper Kyd der die Musik für Assassins Creed komponiert hat oder auch der Brite Harry Gregson-Williams. Er zeichnet sich für die Filmmusik von Shrek und die Game-Musik von Metal-Gear-Solid aus.

Im immer mehr Hollywood-Produktionen gibt es sowohl als Film wie auch als Spiel und dementsprechend ergibt es großen Sinn einen Komponisten für beides einzusetzen.

Fotocredits: Pexels 


Lena Meickmann

Lena Meickmann