UNTOLD Dubai 2024: Premiere eines Mega-Festivals in der Wüstenmetropole

UNTOLD Dubai 2024: Premiere eines Mega-Festivals in der Wüstenmetropole

UNTOLD, eine weltweit etablierte Marke, die im rumänischen Cluj-Napoca geboren ist, hat sich in der internationalen Festivallandschaft einen Namen gemacht und vor Kurzem in Dubai über 185.000 internationale Musikbegeisterte angelockt.

Ein Blick hinter „Dubai’s first Mega-Festival“

UNTOLD Dubai hat mit vier Bühnen und mehr als 100 Künstlern, unter anderem Armin van Buuren, Tiesto, Hardwell, Don Diablo, Paul Kalkbrenner, Sebastian Ingrosso, Timmy Trumpet, PSY, G-Eazy und Ellie Goulding, Premiere gefeiert. Wir waren für euch vor Ort.

Dubai ist bekannt für das Exklusive, das Extravagante und das Überdimensionierte. Die erste Edition des UNTOLD Dubai wurde als „Dubai’s first Mega-Festival“ beworben und hat vom Line-up sowie der Location keine Wünsche offen gelassen. Das UNTOLD hat neben dem vielseitigen EDM-Line-up auch diversen internationalen Größen wie G-Eazy oder PSY die Bühne überlassen. Badshah, ein mehrfach bei den Punjabi Music Awards ausgezeichneter Künstler, sorgte für weitere Freude bei den Fans. Ein solches wild gemischtes Line-up entspricht aber auch den lokalen Anforderungen, um zum einen den Geschmack der Locals, aber auch den Geschmack der Touristen, zu treffen.

Eine einzigartige Atmosphäre mit vier immersiven Bühnen

Das UNTOLD Dubai fand auf dem ehemaligen EXPO 2020 Gelände statt. Vorstellen muss man sich eine äußerst futuristische Anlage, die mit Gärten, Kunstinstallationen und ganzen Häusern die einzelnen Länder der Welt repräsentiert. Jedes Haus konnte während der EXPO besichtigt werden und präsentiert die Geschichte oder andere wichtige kulturelle Ereignisse des entsprechenden Landes. Das Gelände wurde allerdings nur zum Teil für das Festivalgelände benutzt, genauer gesagt geöffnet.

Die Highlights des Festivalgeländes sind die „Al Was Plaza“ und die „Waterfall Fountains“. Die Plaza ist eine große Kuppel, die zu einer 360-Grad-Bühne, der Galaxy Stage transformiert wurde. Acts wie Sven Väth, Hot Since 82, Kasia, Mahmut Orhan oder Cezar haben die Kuppel durch die immersive multimediale Ausstattung zu einem Tempel der elektronischen Musik verwandelt. Durch hunderte von Beamern und einer großen Lichtinstallation hat man die Kuppel von innen als eine Art großen Bildschirm genutzt und mithilfe von Projector Mapping atemberaubende Effekte erzeugt.

Auch die „Waterfall Fountains“ wurden als 360-Grad-Bühne genutzt. Bei der sogenannten Time Stage hat man auf die bereits vorhandene Projektortechnik gesetzt und die Wasserfälle in die Show der DJs integriert. Man muss allerdings erwähnen, dass beide Bühnen aufgrund der vergangenen EXPO im nahezu vollen Umfang für immer und ewig auf dem Gelände stehen und somit nicht speziell für das Festival errichtet wurden. Ein großer Vorteil, den der Veranstalter clever umgesetzt hat und die Besucher mit strahlenden Augen verblüffen konnte.

VIP wurde großgeschrieben

Anders war es bei der Mainstage und der Alchemy Stage. Die Alchemy Stage, die als typische Festival-Bühne Acts wie Chase & Status, Andy C und Freddie beherbergte, hat durch die abwechslungsreiche Musik von Tag zu Tag aufs Neue überzeugt. Gar nicht weit entfernt befand sich die Mainstage für die Headliner und großen Namen des Festivals. Es war klar, dass VIP in Dubai großgeschrieben wird, so auch auf dem UNTOLD Festival. Große VIP-Bereiche auf den jeweiligen Seiten der Bühne grenzten das Infield ein und sorgten für eine entspannte Atmosphäre.

Neben den Bühnen gab es eine große Auswahl an exklusiven, frischen und ausgefallenen Food- und Beverage-Ständen. Man hat gemerkt, dass auch hier die Standards der Vereinigten Arabischen Emirate erfüllt worden sind. Beachtlich, dass es selbst der deutsche Döner mit einem Stand auf das Festival geschafft hat. Walking Acts, Street-Art und diverse Chillout-Areas luden zum Entspannen, Unterhalten und Wohlfühlen ein.

Jede Premiere hat ihre Hürden und Probleme

„Dubai’s first Mega-Festival“, so hatte der rumänische Veranstalter das Event im September 2023 weltweit angekündigt. Damals begleitet von einer großen Pressekonferenz und einem anschließenden DJ Set des niederländischen Star-DJs Armin Van Buuren auf keinem anderen Gebäude als dem höchsten der Welt, dem Burj Khalifa, mitten in Downtown Dubai. Wer das Set gerne sehen möchte, kann dies über Youtube Revue passieren lassen.

Eine solche Ankündigung hatte für einen wahren Hype um das Festival gesorgt, das jedoch lange eine „Black Box“ blieb. International haben sich Menschen Gedanken gemacht, den weiten Weg nach Dubai auf sich zu nehmen, um dieses Event mitzuerleben und das, obwohl noch keine Acts bekannt announced waren. Man vertraute auf das UNTOLD Dubai, dafür sorgten die begeisternden Aufnahmen und Sets des rumänischen Mutterfestivals.

Besucher waren zum Teil verunsichert

Monatelang ließ man allerdings die Fans mit Reels und Posts auf Instagram warten, bis endlich die ersten Namen kommuniziert wurden. Es stand fest, dass mehr als 100 Acts kommen sollen, die jedoch bis einen Monat vor dem Event nicht mal im Ansatz komplett bekannt gegeben waren. Erst ca. vier Wochen vor dem Festival wurde die zweite Künstlerwelle mit ein paar weiteren Acts bestätigt. Noch bis drei Tage vor dem Festival wurden Acts announced, was viele Fans verärgert bzw. im Vorhinein verunsichert hat.

Man darf nicht vergessen, dass Dubai alleine durch eine weite Anreise, aber auch aufgrund der gegebenen Standards bekanntermaßen keine Destination für einen günstigen Urlaub ist. Natürlich kommt es wie bei jeder anderen Reise darauf an, wie man seinen Urlaub plant, dennoch ist Dubai nicht als günstiges Reiseziel bekannt. Die Entscheidung zu treffen, so viel Geld für ein neues Festival auszugeben, von dem man kaum etwas im Vorhinein kommuniziert bekommen hat, fiel dadurch vielen Menschen schwer, so das Feedback von ein paar von uns interviewten Gästen.

„Es war wie eine Art Wundertüte. Wir wussten nicht mal im Ansatz, was uns erwartet. Wir sind zu viert aus Rumänien angereist und haben weit über 5.500,00 € für die gesamte Reise zahlen müssen. Nicht zu wissen, was kommt, hat uns wirklich stutzig gemacht. Dennoch sind wir mehr als nur überrascht und beeindruckt von diesem großartigen Festival.“

Miriam, Gast des Festivals

Es lief nicht immer rund

Vor allem der erste Tag hat durch chaotische Abläufe wie dem Einlass, fehlender/nicht ausreichender Beschilderungen oder dem Top-up der Armbänder für lange Schlangen (zum Teil über eine Stunde Wartezeit) gesorgt. Dennoch haben die Veranstalter schnell reagiert. Man hat gemerkt, mit wie viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde und auch auf dem Gelände Änderungen sehen können. Man darf nicht vergessen, dass dieses Festival ein Ausmaß angenommen hat, in dem es normal ist, dass nicht alles direkt auf die erste Sekunde hin perfekt klappt. Dennoch ist es aufgrund der lokalen Standards und der Erwartungen der Locals mehrfach zu großen Auseinandersetzungen gekommen.

Eine top Infrastruktur sorgte für ein nahezu vollständig deckendes LTE-, wenn nicht sogar 5G-Netz. Auch die An- und Abreise verlief reibungslos. Tausende Taxen sowie die Dubai Metro standen für den Verkehr zur Verfügung und konnten aufgrund der guten Organisation durch minimale Wartezeiten genutzt werden. Unser Hotel war beispielsweise 30 Minuten vom Gelände entfernt, was einem Taxipreis von ca. 18 € entsprochen hat. Unglaublich, aber wahr. Manche Dinge sind in der Stadt von 1000 und einer Nacht erschwinglich, andere kostspielig. Das Festival konnte man mit einem Full Weekend Pass ab 174 € genießen.

Festival-Vibes in Dubai

Das UNTOLD Dubai war ein Ort der Zusammenkunft eines Publikums, das nicht internationaler hätte sein können. Fans aus aller Welt und aus allen Kulturen trafen feiernd und friedlich aufeinander. Wieder einmal wurde bewiesen, dass Musik verbindet, ganz egal, welche Sprache man spricht und aus welcher Kultur man stammt. Es war eine gigantische Party, bei der man neue, internationale Freunde und neue Musik kennenlernen konnte. Minuspunkt: Einige europäische Festivalbräuche wurden klar ausgegrenzt. Seien es Flaggen, das Öffnen eines Moshpits oder das einfache auf die Schulter nehmen des Freundes oder der Freundin, es hat keine fünf Sekunden gedauert, bis ca. drei Laserpointer oder eine Security einschritten, um all das unmittelbar zu unterbinden.

Es ist eine andere Kultur, die anders feiert. Auch das Vorglühen auf dem Weg zum Festival bzw. der öffentliche Konsum von Alkohol ist in den VAE eine Straftat. Reist man also nach Dubai oder in ein anderes Emirat, so muss man sich dessen bewusst sein und sich entsprechend anpassen. Selbstverständlich war der Konsum von Alkohol auf dem Festivalgelände selbst jedoch uneingeschränkt gestattet.

Gangnam Style oder Dubai Style?

Cool und absolut neu für uns als deutsche Redaktion, asiatische Acts auf der Bühne zu sehen. Headliner des letzten Tages war unter anderem der Südkoreaner PSY, der mit seinem Hit „Gangnam Style“ im Jahr 2012 die ganze Welt zum Tanzen gebracht hat – und genau das ist ihm auch an dem Sonntag in Dubai gelungen. Einfach unbeschreiblich, mit welchem Enthusiasmus und was für einer Energie der ebenso charismatische wie sympathische Gentleman die Bühne gerockt und seine Fans mitgerissen hat. Seine einzigartige Performance und Show und nicht zuletzt englische Untertitel seiner koreanischen Lyrics bis hin zum demonstrativen Absetzen seiner für ihn typischen Sonnenbrille haben das ganz sicher bewirkt.

Auch der Auftritt der Swedish House Mafia-Legende Sebastian Ingrosso oder der Auftritt von Timmy Trumpet ließen keine Wünsche offen und sorgten für laute Singalongs und Gänsehautmomente. Die Shows waren atemberaubend und die gesamte Atmosphäre etwas, was man einfach selbst erlebt haben muss.

Sauber und entspannt

Saubere, normale Toiletten, ein wie gelecktes Gelände, Golf Caddys für lange Wege und das gesamte Flair des EXPO Geländes haben unsere Erwartungen übertroffen und das Festival-Game auf ein neues Level getrieben. Das UNTOLD Dubai war keinesfalls überfüllt, eher konnte man sich unbedrängt seinen Platz vor den Bühnen aussuchen, kam überall gut hin und wurde in keiner Weise geschoben. Es war eine äußerst entspannte Atmosphäre und das nicht nur wegen der angenehmen abendlichen Temperaturen von rund 26 Grad. Auch der Timetable des Festivals war optimal für Touristen, sodass man den gesamten Tag Dubai erkunden, und ab 18 Uhr das Festival genießen konnte. Gefeiert wurde bis zum Teil morgens um 4 Uhr.

Die Premiere sei ein voller Erfolg gewesen, so die Vertreter des Veranstalters. Bereits für 2025 sollen die Planungen im vollen Gang sein, allerdings ist noch kein konkretes Datum bekannt gegeben. Wir sind gespannt, was uns erwartet und können das Festival in Verbindung mit einem Urlaub nur empfehlen.

Ein Bericht von David Davood.

Fotocredit: Alive Coverage


David Davood

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