Vom Dorffest zum Mega-Event: Die Anfänge des Tomorrowlands

Vom Dorffest zum Mega-Event: Die Anfänge des Tomorrowlands

Das EDM-Event des Jahres findet ab dem kommenden Wochenende endlich wieder statt – dieses Jahr an zwei Wochenenden. Während der Aufbau und die Organisation für das Tomorrowland auf Hochtouren laufen, blicken wir auf die Anfänge der Veranstaltung vor 18 Jahren zurück.

Die Wurzeln des Tomorrowland Festivals

ID&T ist der Veranstalter des Tomorrowlands. Anfang der 90er-Jahre gründeten die drei Amsterdamer Freunde Irfan, Duncan und Theo ihre Veranstaltungsfirma. Ihre Initialen waren der Namensgeber. Sie erreichten mit einigen Techno- und Hardcore-Partys (u. a. Thunderdome) bereits früh viele Besucher. Ihr größter Erfolg war das „The Final Exam“ in Utrecht mit über 10.000 Besuchern.

„Wir waren kein Teil der Gesellschaft sondern eine Bewegung, eine Underground-Bewegung.“

Ende der 90er stellten sie sich jedoch die Frage, ob das alles ist, was sie erreichen wollen. Es entstand die Idee, sich weiterzuentwickeln und mehr junge Leute zu erreichen. So entstand das Motto „Celebrating Life“, mit dem die Gründer bis heute ihre Veranstaltungen umsetzen. Es entstanden acht Partyreihen mit jeweils über 40.000 Besuchern pro Event, darunter auch das Tomorrowland. Die Inspiration kam dabei vom Mysteryland (ebenfalls von ID&T veranstaltet) – es war aber das Ziel, ein breiteres musikalisches Angebot zu erschaffen.

„Ich habe den Anfang des Festivals miterlebt und es wurde von Jahr zu Jahr immer besser und besser.”

Tomorrowland: Die ersten Jahre

Am 14. August 2005 fand das erste Tomorrowland statt und zugegeben: Dorffest ist hier schon untertrieben, denn im ersten Jahr gab es immerhin zwei Bühnen und sechs Zelte, in denen gefeiert werden konnte. Rund 10.000 Besucher tanzten zur Musik von DJs wie Armin van Buuren, David Guetta oder Sven Väth. Viele Tickets waren damals noch gratis, denn die Veranstalter wollten möglichst viele Besucher für das neue Festival gewinnen.

Die Taktik ging auf, denn im Folgejahr besuchten 15.000, 2007 schon 20.000 Gäste das Festival. Tomorrowland wurde größer und internationaler: Zum ersten Mal kamen auch Besucher aus Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich nach Boom.

Der Veranstaltungsort ist bis heute der Gleiche: Das Naherholungsgebiet De Schorre, 14 Kilometer südlich von Antwerpen, bietet den Rahmen für das Großevent. Bereits seit 2006 gibt es die Möglichkeit, vor Ort zu zelten. Eine Neuerung gabs auch 2007: Aus dem eintägigen Festival wurde ein zweitägiges Festival.

Der Durchbruch des Tomorrowlands

2008 startete das Tomorrowland zum ersten Mal richtig durch. Es kamen 50.000 Besucher und über 100 DJs traten auf. Das erste 3D-Bühnenbild hielt Einzug – eine riesige Schildkröte ragte über der Bühne auf. Zum ersten Mal ausverkauft war das Tomorrowland schließlich im Jahr 2009: Es wurden 90.000 Tickets verkauft. Als Überraschungskünstler trat Moby auf, der die Bandbreite des Festivals erweiterte.

Tomorrowland Mainstage 2008

2010 gab es eine großartige Neuerung: Dreamville erwachte zum Leben. Der Campingplatz des Tomorrowlands bekam einen eigenen Namen und wurde ein weiteres, wichtiges Puzzleteil des Mega-Events. 25.000 Menschen übernachteten vor Ort, insgesamt kamen 120.000 Besucher nach Boom. Mittlerweile waren so gut wie alle großen DJ-Namen vertreten. 

Seit 2011 bietet das Tomorrowland 180.000 Besuchern Platz – es war in dem Jahr innerhalb weniger Tage ausverkauft. Seit das Festival an zwei Wochenenden stattfindet (2014 sowie 2017 bis 2019) sind sogar 400.000 Besucher mit dabei. Vergangenes Jahr fand das Event schließlich zum ersten und einzigen Mal an drei Wochenenden statt – mit 600.000 Besuchern.

Der Rest ist Geschichte. Heute gehört das Festival zu den größten und schillerndsten Events in der Musik-Szene und kommenden Freitag geht’s mit der insgesamt 17. Ausgabe los.

Fotocredit: Tomorrowland

Schon gewusst?

Der Ticketabsatz beim Tomorrowland stieg seit der ersten Ausgabe exponentiell. Das Kontingent kann seit 2011 nur nicht mehr erhöht werden, weil der Austragungsort seine maximale Kapazität erreicht hat. 2022 feierten erstmals rund 600.000 Menschen an drei Wochenenden in Belgien.


DJ Mag Redaktion

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