Marten Hørger
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„The Calling“ von Tchami & Marten Hørger: So fühlt sich Space Miami morgens um 7 an

„The Calling“ von Tchami & Marten Hørger: So fühlt sich Space Miami morgens um 7 an

Marten Hørgers Touri-Tipps

Marten Hørger kommt aus Stuttgart und hat dort auch seine neue Eventreihe „LIFE IS GØØD“ gestartet, für die er in Zukunft Bass-House-Artists aus der ganzen Welt nach Deutschland holen will. Sein Tipp, wenn Ihr mal in Stuttgart seid: „Mein Lieblingsrestaurant in der Stadt ist die Weinstube Fröhlich. Finde ich sehr gut. Ihr müsst unbedingt den Zwiebelrostbraten essen, sensationell (lacht). Käsebrezeln und Riesling trinken! Ich trinke nicht, wenn ich arbeite, aber ich mag Cannstatter Riesling sehr gerne. Weißwein liebe ich. Hält auch voll auf internationalem Level mit. Das sind so meine zwei Favoriten. Und im Rahmen der „LIFE IS GØØD“ Events legen wir dann abends noch im Proton in Stuttgart auf!“

ClaudiOnAir

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Marten Hørger ist ein Name, den ihr diesen Sommer so was von auf dem Schirm haben solltet! ClaudiOnAir hat Marten zum exklusiven DJ Mag Germany Interview getroffen und mit ihm nicht nur über den Titel „Most successful Bass House artist of all time!“ gesprochen, sondern auch über Selbstzweifel während der Pandemie und seinen bescheidenen Rider.

Marten Hørger im DJ Mag Germany Interview

ClaudiOnAir: Du bist vor zwei, drei Wochen erst von deiner US-Tour zurückgekommen - was sind die ersten 3 Dinge, die du tust, wenn du back home bist?

Marten: (lacht) Was ich tatsächlich am meisten vermisse, wenn ich weg bin, ist irgendwie meine Familie, das Essen hier und mein Studio – und meistens mach ich dann alles aus und bin voll verschwunden und kümmere mich wirklich nur um diese drei Dinge und das dauert dann so ein bisschen bis ich wiederhergestellt bin, aber je intensiver ich mich um diese drei Dinge kümmere, desto schneller bin ich wieder normal.

ClaudiOnAir: Ok, also der erste Gang ist nicht der zur Waschmaschine?

Marten: (lacht) Nee. Ich habe mir tatsächlich angewöhnt unterwegs auch mal zu waschen #TravelHacks.

ClaudiOnAir: Wer sich die Videos von Posts von deiner US-Tour angeschaut hat, der weiß: Das war ganz schön wild. Teilweise haben sogar die Security-Leute auf deinen Shows mitgetanzt, alle Fans wollten Hugs und Pictures. Wie hast du das so erlebt, die Reaktionen dort?

Marten: Das ist halt voll verrückt, weißt du, meine Musik war halt immer zuerst außerhalb von Deutschland populär und meine Karriere in Amerika geht halt schon ein bisschen länger als meine Karriere in Deutschland…ja, einerseits ist es deswegen verrückt, halt irgendwie ans andere Ende der Welt zu fliegen und da plötzlich so voll eine ausverkaufte Show nach der anderen zu haben. Andererseits war es dieses Mal nochmal krasser als sonst. Die Menschen dort haben so voll die krass emotionale tiefe Verbindung mit meiner Musik, weißt du. Da geht’s auch gar nicht so krass um mein Social Media oder alles, da geht’s wirklich um meine Musik. Und wenn ich auflege, spiel ich fast nur meine eigene Musik, wie ein Konzert und es ist so geil. Die drehen da alle durch wegen meiner eigenen Musik, die ich hier halt in Stuttgart zusammenschraub und das ist voll was Besonderes, voll das Geschenk!

ClaudiOnAir: Die freuen sich natürlich auch, wenn du danach mal mit ins Publikum gehst und mitjumpst und die nochmal in den Arm nimmst – hast du schon mal an besonders verrückten Stellen Autogramme gegeben?

Marten: (lacht) Ich glaub, ich weiß, was du hören willst. Ich hab natürlich alles gesigned, was man signen kann. Das wär jetzt nicht ne Idee, auf die ich komme, aber wenn die Leute das wollen, mach ich das natürlich sehr gerne. Wenn es Menschen glücklich macht, dann mach ich das. (lacht) Ich spreche es jetzt nicht aus, aber du weißt, was ich meine. Wir können festhalten: Ich habe alles gesigned, was man signen kann. (lacht)

ClaudiOnAir: Lass ich durchgehen (lacht). Wie fühlt sich das für dich an – nach zwei Jahren Pandemie plötzlich wieder Touren zu können? Ich mein, du hast ja sogar die Tage gezählt bis zu deiner ersten Show, es waren exakt 468! 

Marten: Weißt du…vor der Pandemie, da hieß immer so „Ey, you’re next!“ - das Nächste, was hier durch die Decke geht, bist du! Ob es wirklich so gewesen wär oder nicht steht ganz woanders, aber das haben alle gesagt. Und ich hätte dann den Sommer meines Lebens haben sollen und irgendwie kam dann halt die Pandemie und das war für mich emotional richtig scheiße erstmal und dann war halt… dann haben wir so diesen Plan gefasst, wir tun jetzt einfach so als wär die Pandemie gar nicht da und ich setz mich jetzt hin und sitz im Studio und mach einen Festivalbanger nach dem anderen und so. Und das haben wir dann tatsächlich 2 Jahre gemacht, ohne zu wissen, ob das überhaupt Sinn macht. Ich saß dann hier die ganze Zeit alleine und hab das gemacht und hab dann halt ständig jede Lebensentscheidung, die ich je getroffen habe, in Frage gestellt. Macht das überhaupt Sinn, was ich hier gerade tue?

ClaudiOnAir: Du hattest also auch oft Selbstzweifel…weil dir das Feedback fehlte von den Fans, oder?

Marten: Ja, voll. Ich mein, so Mucke ist halt für den Dancefloor. Auch so von technischer Seite weiß man ja gar nicht, ob das funktioniert, was man da macht. Ich mach halt auch nicht genau das, was alle anderen machen, sondern versuch halt real zu sein und dann weiß man es halt auch nicht so genau – und genau da in dieser Situation kam der erste Gig nach 400 irgendwas Tagen in Moskau, wo ich halt jahrlang nicht mehr war und dann lauf ich da rein und dann war halt diese Halle ausverkauft mit Kids, die alle meinen Namen geschrien haben, die alle irgendwie diese Musik hören wollten und jeder einzelne Song hat funktioniert und es war so… mit einer der größten Erleichterungen in meinem Leben! Und am nächsten Tag das Gleiche nochmal in St. Petersburg. Es war wahnsinnig schön.

ClaudiOnAir: Ich möchte an dieser Stelle mal allen deine Tour-Dokus auf YouTube ans Herz legen – das war so entertainy, auch wenn man gar nicht bei den Shows dabei war. Der Vibe ist voll rübergekommen und es war stellenweise auch verdammt witzig. Könen wir mal bitte über deinen Rider reden? 4 kleine Wasserflaschen und 5 Müsliriegel – really?

Marten: (lacht) Ja, richtig. Weißt du, ich trink keinen Alkohol. Zumindest nicht, wenn ich arbeite. Und ich habe keine Lust, Dinge zu bestellen, die dann einfach weggeschmissen werden. Das ist alles, was ich wirklich brauche und alles andere kauf ich mir, wenn ich es haben will. Ich bin ja auch nicht da, um mir von irgendwelchen Leuten meine Wünsche erfüllen zu lassen. Ich bin da, um meine Musik zu spielen, um Leute happy zu machen und da brauch ich keine Extrasachen. Das Wasser und die Müsliriegel reichen. Und die Müsliriegel stehen auch nur drauf für den Fall, dass ich Jetlag habe. Dann werde ich richtig grumpy-hungry (lacht). Dann brauchte ich ab und zu einen Müsliriegel, um die Situation zu retten.

ClaudiOnAir: Jetzt bist du zurück aus den USA und dann kam gleich ne fette Überraschung: „Beatport’s most successful Bass House artist of all time!“ Alter…

Marten: Ey, gleichzeitig „of all time“ und „des Jahres“ und „der letzten 3 Monate“. So geil.

ClaudiOnAir: Kriegt man dafür n Award oder so?

Marten: Ich weiß das ehrlich gesagt gar nicht. Vielleicht schicken sie mir was, keine Ahnung. Das Wichtigste ist: Das sind halt echte Menschen, die meine Musik supporten. Das ist nicht irgendwie eine Playlist oder so ein Jury-Award, sondern das sind echte Menschen, die Geld ausgeben für meine Musik und meistens halt auch DJs – weil Beatport - die es dann kaufen, um es zu spielen. Das ist für mich voll geil, weil es heißt, dass dann auf vielen Partys meine Musik läuft.

ClaudiOnAir: Dann lass uns direkt mal über deine neue Single mit Tchami reden, seit Freitag ist sie draußen und heißt „The Calling“ – wie waren die ersten Reaktionen darauf?

Marten: Also erstensmal ist das natürlich saugeil: Tchami war schon immer ein Vorbild und mittlerweile echt einer meiner Buddys – mit ihm Musik zu machen, das stand immer auf meiner Bucketlist. Dass es jetzt auch noch ein Track geworden ist, den ich einerseits persönlich sehr feiere und wo auch alle anderen sagen „Das ist voll der Hit!“ – das ist natürlich krass. Ich hab vor ein paar Wochen zwei Reels gepostet ohne zu sagen, was das für ein Track ist und beide sind viral gegangen: Einmal 4 Millionen und einmal glaub ich 2 Millionen Plays – das war schon voll so ein fast ein kleiner Hit bevor die Nummer überhaupt releast wurde!

ClaudiOnAir: Gib uns gerne mal einen Überblick, wie der Song entstanden ist. Du und Tchami, Ihr kanntet euch ja schon vorher…

Marten: Wir kennen uns schon eine Weile und haben auch schon vor einer Weile angefangen, an diesem Track zu arbeiten. Er lag ewig rum bis wir dann zusammen im „Space“ in Miami aufgelegt haben…da hab ich mir überlegt „Wie fühlt sich Space Miami an morgens um 7, wenn die Sonne aufgeht?“ – also der Headliner-Slot dort ist um 7 Uhr morgens, wenn die Sonne aufgeht – und ich wusste Tchami hört auf und ich fang an zu spielen, wir gehen so fließend ineinander über und dann hab ich genau dieses Feeling in diesen Song gepackt. Ich hab also eine erste Demo ready gemacht und dann abends auch gleich gespielt. Alle sind komplett ausgerastet, das war der Höhepunkt des Abends. Das war für ihn und für mich so voll „Oh geil, ich glaub, das isses!“. Dieser Push, der Abend uns gegeben hat, hat dann den Track so über die Finish-Line geschoben – anderthalb, zwei Wochen später war er komplett ready und dann ich ihn eben gepostet und er ist viral gegangen. Wir haben sogar den Release vorgezogen, weil alle danach gefragt haben…

ClaudiOnAir: Der wird auf den Festivals diesen Sommer einfach richtig gut kommen! Und du hast ja einiges vor: Du hast zum Beispiel deine eigene Eventreihe „LIFE IS GØØD“ ins Leben gerufen, um deine Lieblings-Artists nach Deutschland zu holen. Die Opening Party war in Stuttgart im Proton. Wie geht’s weiter?

Marten: Ja, richtig. Ich wohne in Stuttgart, deswegen lag es nahe, die Opening Party dort steigen zu lassen. Es geht natürlich um die Musik, aber es geht auch um „Good Vibes“, um eine lebensbejahende Einstellung und das bedeutet mir sehr viel. Ich verbringe sehr gerne ne coole Zeit mit Leuten, die mir nahestehen und dazu kommt, dass viele Leute, die ähnliche Musik machen wie ich, nicht so viel in Deutschland spielen, wie sie spielen sollten. Noch nicht. Und dann kam halt die Idee, das alles miteinander zu verbinden: Ich lad die einfach ein! Das ist für die Fans in Deutschland voll geil, weil die Acts so selten hier sind. Für die Region ist es voll geil, noch ein Event zu haben. Für mich ist es voll cool. Es ist eine Win-Win-Win-Situation! Das heißt: Ich lad meine Freunde ein, die kommen nach Deutschland, wir essen Zwiebelwurstbraten und Käsebrezeln und gehen Riesling trinken – Cannstatter Wasen Riesling (lacht) – und danach legen wir im Proton auf und bis jetzt waren die Abende alle sensationell! Die Idee ist natürlich, dass das an mehreren Orten in Deutschland stattfindet und wir sind da auch schon in der Planung.

ClaudiOnAir: Wir sind gespannt, wen du da noch alles announced in nächster Zeit! Ebenfalls auf deinem Schedule für diesen Sommer steht ja auch das PAROOKAVILLE in Weeze! Das wird bestimmt auch ziemlich fett, oder?

Marten: Ja, voll. Ich bin so happy. Ich war schon immer großer PAROOKAVILLE-Fan. Kurz vor der Pandemie hab ich das erste Mal da aufgelegt, was schon sensationell war. Während der Pandemie war dann tatsächlich Bernd Dicks, der das PAROOAKVILLE organisiert, hier bei mir zum Spätzle-Essen und seitdem bin ich komplett SOLD und bin Riesenfan und deswegen (lacht) freue ich mich wahnsinnig drauf. Samstagabend auf der Spinnin' Stage!!!

ClaudiOnAir: Ist eingeloggt! Und dann hast du gerade letzte Woche natürlich noch n richtigen Banger rausgehauen: Ibiza Calling, sag ich da nur! Du spielst diese Sommer zwei Mal auf David Guetta’s „F*** Me I’m Famous“ Party im Ushuaia. How crazy ist hat? Wie kommt man zu sowas? Ruft dann auf einmal David Guetta bei dir an und fragt, ob du Bock auf Ibiza hast – oder wie?

Marten: So ähnlich, ja! David hat mich tatsächlich auf Insta angeschrieben, einfahc ne DM geschickt und seitdem facetimen wir auch öfter mal (lacht). Wir haben ja zusammen an dem Remix zu „If You Really Love Me (How Will I Know)“ gearbeitet. Also ich sollte den Remix machen, aber war dann voll stuck und hab’s nicht hingekriegt. Dann hab ich ihm geschrieben „Hey, ich krieg’s gerade irgendwie nicht hin“ und zwei Minuten später hatte ich ihn auf Facetime und wir saßen hier und haben das Ding zusammen gewuppt. Seitdem sind wir in Kontakt und da hat er mich auch eines Tages angerufen und meinte „Alter, wie sieht es eigentlich aus, machen wir Ibiza?“ Und jetzt machen wir Ibiza zusammen! Freut mich mega. David ist echt ne krasse Inspiration, sowohl musikalisch, karrieremäßig als auch persönlich. Der ist voll der Bro, der ist voll so einer von uns. Mega Typ. Mega.

ClaudiOnAir: Absolut! Gut, dann sehen wir Dich diesen Sommer…auf Ibiza oder eben beim PAROOKAVILLE im Juli! Danke für das Interview, hat echt Spaß gemacht.

Marten: Voll cool. Ich mich auch. Vielen Dank.

Fotocredit: Marten Hørger

Marten Hørgers Touri-Tipps

Marten Hørger kommt aus Stuttgart und hat dort auch seine neue Eventreihe „LIFE IS GØØD“ gestartet, für die er in Zukunft Bass-House-Artists aus der ganzen Welt nach Deutschland holen will. Sein Tipp, wenn Ihr mal in Stuttgart seid: „Mein Lieblingsrestaurant in der Stadt ist die Weinstube Fröhlich. Finde ich sehr gut. Ihr müsst unbedingt den Zwiebelrostbraten essen, sensationell (lacht). Käsebrezeln und Riesling trinken! Ich trinke nicht, wenn ich arbeite, aber ich mag Cannstatter Riesling sehr gerne. Weißwein liebe ich. Hält auch voll auf internationalem Level mit. Das sind so meine zwei Favoriten. Und im Rahmen der „LIFE IS GØØD“ Events legen wir dann abends noch im Proton in Stuttgart auf!“

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23.05.22 21:12